Kann das schon alles sein?

Was möchte ich wirklich?

Du hast schon einiges erreicht: Ein Studium oder eine Ausbildung begonnen oder abgeschlossen, Berufserfahrung gesammelt, Dich von Deiner Herkunftsfamilie abgenabelt und Dir ein eigenes Zuhause geschaffen.

Du hast Beziehungen geschlossen, gelebt, geliebt und verschmerzt.

Dabei konntest Du erfahren, wie es ist, aus Dir selbst etwas zu machen und die Früchte der eigenen Arbeit zu genießen. Du bist jung und erwachsen.

Bisher hast Du Dich dem gestellt, was das Leben von Dir verlangte und eben gerade dadurch herausgefunden, wie dieses Leben funktioniert.

Eigentlich könnte es jetzt Jahrzehnt um Jahrzehnt einfach so weitergehen – oder?

Ist es das, was ich wollte?

Sehnsucht nach einem wahrhaftigen Leben

Da meldet sich nicht selten eine innere Stimme mit diffus anmutenden Fragen: „Ist das jetzt wirklich alles? Ist es das, was ich wollte? Kann ich mir das wirklich für mich vorstellen?“

Innerlich läuft dabei ein Prozess ab, der wesentlich für Deine weitere Persönlichkeitsentwicklung ist. Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem, was von Dir verlangt wird (Umfeld, Familie, Erziehung) und dem, was in Deinem Innern noch verborgen liegt und gerade jetzt lebendig werden möchte.

Die aufkommenden Fragen nach dem Sinn des Ganzen, die Sehnsucht nach einem wahrhaftigen und echten Leben oder die innere Unruhe, die immer wieder sagt „das war’s noch nicht“ sind ein echtes Geschenk für Dein eigenes Leben.

Vielleicht klopft gerade Gott an

Du bist nicht alleine

Doch Du kannst das alles auch anders sehen: Vielleicht klopft gerade das Leben an Deine eigene Haustür? Vielleicht will Gott Dir einen Hinweis geben, die Schätze zu heben, die er in Dich hineingelegt hat.

Darauf kann es nur sehr persönliche Antworten geben!

Aber sicherlich ist es gut, diese Fragen überhaupt einmal zuzulassen. Es kann ungemein hilfreich sein, mit anderen Leuten in einer ähnlichen Situation darüber zu sprechen. Ein geistlicher Begleiter kann Dir helfen, eine neue Perspektive einfach mal durchzuspielen.

Antworten auf den Ruf

Wie wird man eigentlich Franziskaner?

„Wie bist Du eigentlich auf die Franziskaner gestoßen?“ Diese Frage zehn Brüdern gestellt, heißt, zehn unterschiedliche Antworten zu bekommen. So verschieden wir Franziskaner sind, so vielfältig sind unsere Berufungsgeschichten. Oftmals beginnt es mit der Begeisterung für das Leben des Heiligen Franziskus und dem konkreten Erleben, was es heißt, Franziskaner zu sein, der persönliche Kontakt zu einem Bruder oder einer Gemeinschaft, wodurch das Interesse geweckt wird.

Orientierung an Franziskus: Jedes Jahr besuchen viele Menschen unsere Klöster im Rahmen von Veranstaltungen oder öffentlichen Angeboten. Distanz zum Alltag zu finden, den eingeschlagenen Lebensweg zu überdenken oder sich mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen, das sind die Anliegen, mit denen die Menschen zu uns kommen. Der heilige Franziskus von Assisi ist dabei für viele ein Vorbild und eine Inspiration, denn sein Leben gibt Antworten auf Fragen, die auch heute sehr aktuell sind.

Kloster zum Mitleben

Immer wieder geschieht es aber auch, dass sich junge – und manchmal auch schon „gestandene“– Männer die Frage stellen, ob sie nicht eine Berufung im engeren Sinne, also eine Berufung zum Leben als Franziskaner spüren.
Dann wird aus diesem ersten Kontakt eine Phase des intensiveren Kennenlernens und Mitlebens. Wenn dann nach einiger Zeit beide Seiten den Eindruck haben, dass der Weg in den Orden das Richtige ist, wird aus dem „Kandidaten“ ein Postulant.

Der Kandidat sollte dabei nicht älter als 40 Jahre, mindestens jedoch 18 Jahre alt sein. Natürlich katholisch getauft, Kirchenmitglied und mit abgeschlossenem Abitur oder Berufsausbildung.

Postulat

Das Postulat ist die „erste Ausbildungsstufe“ auf dem Weg zum Franziskaner. Die jungen Männer leben dabei die meiste Zeit in unserer Gemeinschaft in Berlin-Pankow. Dort lernen sie das Alltagsleben und die Aufgabenfelder der Franziskaner kennen und machen erste Schritte in der Einübung des Gebetslebens. Der Postulant gehört rechtlich noch nicht unserem Orden an. Er hat quasi noch „Gast-Status“ innerhalb der Gemeinschaft.

Mitleben und mitarbeiten: Das Mitleben in einer franziskanischen Hausgemeinschaft bedeutet für den Postulanten Teilnahme am Gebet, an den Mahlzeiten und den Freizeitaktivitäten sowie die Übernahme von Aufgaben im Haus. Hinzu kommt ein sozial-karitatives Praktikum außerhalb des Klosters wie auch Praktika, z.B. in der Suppenküche auf dem Klostergelände oder in sozialen Einrichtungen in und um Berlin. Während des Postulats nehmen die jungen Männer auch an provinzübergreifenden Treffen und Veranstaltungen teil, um so die Gesamtgemeinschaft kennenlernen zu können.

Ordenseintritt?

Nach einem Jahr des Mitlebens beraten dann der Postulant, die Ordensleitung und die Hausgemeinschaft, in der er gelebt hat, ob der eingeschlagene Weg der Richtige ist. Steht dem nichts im Weg, so erfolgt die Zulassung zum Noviziat – der Ordenseintritt.

Im Laufe des Postulats kann es sich jedoch ereignen, dass ein Postulant zu der Erkenntnis gelangt, noch nicht „das Richtige“ für sich gefunden zu haben. Ebenso kann die Gemeinschaft zu der Entscheidung kommen, dass der Postulant bei uns Franziskanern aller Voraussicht nach nicht seinen Platz finden wird. Ohne weitere Verpflichtung für die Beteiligten kann das Postulat dann beendet werden.

Weitere Informationen und erster Kontakt

Bruder Pascal Sommerstorfer (Leiter des Teams Berufepastoral) freut sich über Deinen Kontakt und auf ein erstes Gespräch

Tel.: 07522 / 91 360-0
Mobil: 0151 4025 7909
eMail: bruderpascal@franziskaner.de

Franziskanerbrüder im Team Berufepastoral: Br. Gregor Wagner (Berlin), Br. Thomas Ferencik (Hamburg), Br. Pascal Sommerstorfer (Region Bodensee), Br. Johannes Roth (Düsseldorf/Frankfurt), Br. Korbinian Klinger (Fulda/Rhön), Br. René Walke (Göttingen/Eichsfeld)